Kommunales Auskunftssystem Altmark
Leerstehende und brachgefallene Immobilien prägen zunehmend in vielen Regionen das Ortsbild von Städten und Dörfern. Eine wichtige Ursache ist der demografische Wandel. Besonders betroffen: der ländliche Raum. Das Mandat zum Handeln liegt bei den Kommunen. Obwohl es keine Pflichtaufgabe ist, haben sich zehn Einheits- und Verbandsgemeinden in der Altmark, dazu zählen alle neun Kommunen des Landkreises Stendal sowie die Einheitsgemeinde Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel, auf interkommunaler Ebene zusammengeschlossen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Luxus der Leere
In einem ersten Arbeitsschritt wurden für die zehn Kommunen unter Inanspruchnahme der REGIO-Förderung flächendeckende Brach- und Leerstandskataster erstellt und analysiert. Diese Daten dienen als Grundlage für kommunale sowie regionale Entscheidungsprozesse. Da Erheben und Analysieren allein jedoch nicht ausreicht, wurde unter der Marke „Luxus der Leere“ ein interkommunales Brachen- und Leerstandsmanagement installiert, welches konkrete Maßnahmen umsetzt. Das Management wird zur Zeit durch sieben Kommunen finanziert und durch die Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) BIC Altmark GmbH vertreten.
Durch das Management wurden verschiedene Instrumente entwickelt und etabliert, die den Prozess unterstützen. Hierzu gehört neben Imagefilmen, die den Wohnstandort Altmark und Elb-Havel-Land beschreiben, unter anderem eine regionale Immobilienplattform, auf der einschlägige Objekte kostenfrei durch die jeweiligen Eigentümer präsentiert werden können. Ein weiteres, sehr leistungsfähiges Instrument ist das „Kommunale Auskunftssystem Altmark“, dessen Erstellung durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert wurde.
Kommunales Auskunftssystem Altmark
Das „Kommunale Auskunftssystem Altmark“ ist eine Web-GIS-basierte interkommunale Datenplattform, die verschiedene Funktionen beinhaltet. Grundsätzlich dient sie dazu, Daten und Fachinformationen zu erstellen, zu bearbeiten und in einem einheitlichen Datenformat (XPlanung) für den Austausch zwischen verschiedenen Anwendern bereitzustellen.
Im Detail werden Informationen und Indikatoren, die relevant für Planungs- sowie Investitionsentscheidungen im Sinne einer verbesserten Daseinsvorsorge sind, entwickelt und zur Verfügung gestellt. Diese werden mit anderen, in unterschiedlichen Formen bereits vorliegende Daten harmonisiert, durch relevante Sachinformationen ergänzt und mit Informationen zur Bevölkerungssituation bzw. –entwicklung in Beziehung gesetzt.
Insbesondere die Möglichkeit der Verknüpfung der Leerstandsdaten mit der Bauleitplanung unter Berücksichtigung verschiedener Zeithorizonte und räumlicher Bezüge ermöglicht zukunftsorientierte Entscheidungsprozesse. Gleichzeitig können spezifische Fachinformationen für externe Anwendungen, etwa für das Amtliche Rauminformationssystem, bereitgestellt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Eigentümer der Daten diese freigibt.
Das „Kommunale Auskunftssystem Altmark“ wird derzeit als interkommunales Kooperationsprojekt weiterentwickelt. Zentrales Element hierbei ist die Zusammenführung der Datenplattform mit der Immobilienplattform, um effiziente Vermarktungsstrukturen zu schaffen. Darüber hinaus werden weitere Funktionen und Schnittstellen in die Datenplattform eingefügt.