Schienengüterverkehr
Die Streckenlänge des Schienennetzes in Sachsen-Anhalt umfasst gegenwärtig knapp 2.000 Kilometer der DB Netz AG und 1.115 Kilometer nichtbundeseigene Eisenbahnen, von denen circa 800 Kilometer ausschließlich für den Güterverkehr genutzt werden, wovon 226 Kilometer öffentlich zugänglich sind.
Leistungsfähige Schieneninfrastruktur
Die vorrangige Zuständigkeit für die Schieneninfrastruktur trägt der Bund. Dieser hat in den vergangenen Jahren erblich in den Neu- und Ausbau investiert. Im Ergebnis umfassen die Strecken überwiegend Hauptbahnen, welche bis auf wenige Ausnahmen zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert sind.
Zudem wurden bedeutsame kapazitätserhöhende Maßnahmen, wie der Neubau der modernsten Zugbildungsanlage Europas in Halle (Saale) sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit (z.B. 740m-Netz für längere Güterzüge, Nordanbindung Chemiestandort Schkopau) umgesetzt bzw. befinden sich in Vorbereitung oder Realisierung.
Werksbahnen
Neben der Schieneninfrastruktur des Bundes gibt es in Sachsen-Anhalt auch große Werksbahnen auf privater Infrastruktur. Diese erfüllen insbesondere im Chemie-Dreieck eine Schlüsselfunktion bei der Anbindung an das öffentliche Netz für Haupt- und Nebenanschließer (Ladestellen, Werkstätten, Terminals des kombinierten Verkehrs). Die letzte Meile wird durch private Bahnen bzw durch eine Tochter der DB Cargo AG bedient.
Im Ganzzugverkehr sind in Sachsen-Anhalt große bundeseigene, private und kommunale Eisenbahnverkehrsunternehmen vertreten. DB Cargo betreibt das größte bundesweite Einzelwagennetz und stellt dieses gemeinsam mit Partnerbahnen zukunftsfähig im Rahmen des "Netzwerks Zukunft Einzelwagenverkehr" auf.
In Halle (Saale) betreibt die Spedition Finsterwalder in Kooperation mit der DB Cargo AG einen Railport als multimodales Logistikzentrum. Mit den Kombi-Terminals Schkopau und Hafen Halle verfügt die Region zudem über leistungsfähige Anlagen für den intermodalen Verkehr.
Förderprogramme
Um den gestiegenen Anforderungen des Schienengüterverkehrs auch künftig gerecht zu werden, sind Maßnahmen zur weiteren Elektrifizierung von Strecken, zur Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit, zum zweigleisigen und bedarfsgerechten Ausbau von Strecken sowie zur Vermeidung des Rückbaus von Schieneninfrastruktur umzusetzen.
Ein wichtiger Beitrag zur Förderung der energieeffizienten Güterbahn ist die Förderung von Anschlussgleisen seitens des Bundes im Rahmen der
Zuwendungen zur Förderung von Investitionen zur Stärkung des regionalen Schienengüterverkehrs in Sachsen-Anhalt
Das Land Sachsen-Anhalt stellt ab 2020 für fünf Jahre drei Millionen Euro für die Ertüchtigung regionaler Schieneninfrastruktur zur Verfügung. Gefördert werden damit Bau, Modernisierung und Renovierung von Gleisanlagen sowie von Be- und Entladeeinrichtungen.
Mit der finanziellen Unterstützung soll ein Anreiz und zugleich die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass mehr Güter von der Straße auf die energieeffiziente Schiene verlagert werden.
Förderfähig sind Projekte, die den Neu- und Ausbau bzw. den Erhalt von privaten Gleisanlagen und -anschlüssen in Sachsen-Anhalt als Ziel haben. Auch eine Kumulierung mit der Anschlussförderung des Bundes ist möglich. Im Rahmen des Förderprogramms kann die Hälfte der Investitionskosten als Zuschuss gewährt werden.
Informationen zum Förderprogramm und zur Antragstellung finden Sie auf den Seiten des Landesverwaltungsamtes.